Die Kombis :
Oben : das Pressefoto von
1955 zeigt einen Wiking I Kombi vor dem damaligen Haupteingang der Tempo-Werke..
Unten : 50 Jahre später,
im Mai 2005, lichtete Andreas Grotherr seinen '57er Wiking Kombi an gleicher
Stelle ab:
Die Ende 1955 vorgestellten
Modelle Wiking I und Matador I waren von Beginn an
als 6- oder 8-sitzige
Kombinationskraftwagen lieferbar.
Im Unterschied zu den ieferbaren Bussen auf
Rapid- und Matador-Basis
waren die hinteren Sitze
der Kombiwagen herausnehmbar. Anfangs verfügte der
Matador Kombi
auch nur über jeweils zwei Seitenfenster im hinteren
Bereich - genau wie der Wiking.
Später bekam der Matador
( wie übrigens der 1957 vorgestellte Wiking-Rapid ) ein drittes, kleineres
Seitenfenster.
Dieser Matador Kombi war
für die Teilnahme zur Afrika-Rallye 1961 gemeldet. Erst beim
Eintreffen des Teams in
Algier wurde die Startgenehmigung
zurückgezogen, da der Tempo nicht den Sportbedingungen für Serientourenwagen
entsprach. Dennoch wurde
der Mannschaft (Heinrich Nedeth, Helmut Rathjen und Audi Oppermann) gestattet,
als
Begleitfahrzeug hinter dem
Feld der Teilnehmer herzufahren und technische sowie ärztliche Hilfestellung
zu geben.
Vom 19. bis zum 24.Januar
1961 wurde die Strecke von 4650 km bis in den Norden Nigerias störungsfrei
zurückgelegt -
mit einem Matador Kombi
quer
durch die Sahara !
Beim am 16. August 1963 in
Hamburg-Harburg vorgestellten Matador E machten sich die Tempo-Leute
ihre bisherigen
Erfahrungen zunutze und
spielten ihren größten Trumpf (Motor vorne => vergleiche Volkswagen)
noch mehr aus,
indem man die Kombi-Ausführung
mit einem erhöhten Dach versah, wodurch mit 1,60 m fast Stehhöhe
im Innenraum
erreicht wurde (auch im
hinteren Bereich des Laderaums => vergleiche VW...) !
Die Wohnmobile
:
In den 50er Jahren begann
der Camping-Boom - für die meisten Leute allerdings mit Zweirad und
Zelt !
Ein Wohnwagen war damals
fast schon dekadenter Luxus; reine Wohnmobile gab es hierzulande nur in
extravagant kleinen Stückzahlen.
Der hier abgebildete Tempo
Rapid mit Westfalia-Ausstattung wirkt zwar etwas improvisiert, aber genau
das war sein Verkaufsargument :
man konnte die gesamte
Inneneinrichtung herausnehmen und den Wagen somit auch als Lieferwagen
nutzen !
Beachtenswert : auf die
(herausnehmbare) Küchenzeile konnte eine Matratze gelegt und somit
ein weiterer (Kinder-)Schlafplatz
geschaffen werden ! Süsse Träume über der Propangasflasche....
Mit dem E-Matador
kam man den Campern schon mehr entgegen :
das erhöhte Dach und
das lieferbare Vorzelt für hinten vermittelt schon eher den Eindruck
eines Wohnmobils.
Die Preise für das
ganze Ensemble liessen die Stückzahlen damals aber nicht in die Höhe
schnellen :
7.910,- DM für
den Kombi, 2.495,-DM für die Camping-Ausstattung von Westfalia,
475,-DM
für
das Vorzelt.
Macht zusammen 10.880,-
DM.
Und
dann kommt ja erst noch das "interessante" Zubehör :
-
Propangasflasche : DM 50,-
-
Kinderbett (Hängematte) im Fahrerhaus DM 35,-
-
Propangas-Fußbodenheizung Typ "Riviera" DM 380,-
-
Zwischenvorhang zwischen Fahrerhaus und Wohnraum: DM 35,-
-
Einbau einer Dachklappe (910x535mm) :DM 255,-
-
Dachgepäckträger ca. 1350 mm lang (Tragkraft 100kg): DM 195,-
Mit
"Vollausstattung" konnte man den Preis also noch bis auf DM
11.830,- steigern -
wohlgemerkt
ohne
Zulassungs- und Überführungskosten.
Der
Werbefotograf verstand es, den Innenraum nicht klein, sondern gemütlich
wirken zu lassen :
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